Title: Blog | Ohne Format
Author: Hans-Peter Vollmer
Date, last Update: 21.04.2024
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Binärer Code – ein Fortschritt?

Ohne Format?

Wir unterscheiden heute zwei grundsätz­lich verschiedene Methoden der Informations­übermittlung:

Die klassische Methode

  • Gestaltung einer oder mehrerer „Einzel­seiten“ mit jeweils festem Format.
  • Einzelne Gestaltungselemente können neben­einander, unter­einander und über­einander „spontan“ angeordnet werden.
  • Die gestalteten Seiten sind nur als ganze Seiten skalierbar. Die Informationen sind nur eingeschränkt „maschinenlesbar“.
  • Klassisch gestaltete Werke sind oft individelle Kunstwerke von bestechender Schönheit.

Die IT-Methode

  • Zentrales Anliegen ist hier die Mengentext-Verarbeitung in bestimmter, lesbarer Größe und flexiblem Seitenformat.
  • Einzelne Gestaltungselemente werden im Prinzip immer „gleichrangig“ nacheinander notiert und können nur mit relativ komplizierten Tricks (z.B. via CSS) „gewichtet“ neben- oder übereinander dargestellt werden.
  • Die gestalteten Inhalte sind formatflexibel, „maschinenlesbar“ und bieten sich für eine weitere, automatisierte Textverarbeitung an.
    Anmerkung: Der Vorteil der Maschinen­les­bar­keit wandelt sich schnell in einen Nachteil, wenn Inhalte „miss­bräuhlich“ weiter­ver­arbeitet werden.
  • Die relativ komplizierte IT-Methode steht einem spontanen Gestaltungs­willen oft ent­gegen.
  • Die IT-Methode setzt spezielle Vorkenntnisse voraus (Sprachkenntnisse, Schreibkompetenz, IT-Fachwissen) und grenzt deshalb alle diejenigen vom Kommunikations­prozess aus, die nur eingeschränkt über die notwendigen, ständig wachsenden Vorkenntnisse verfügen.

Beide Methoden haben also ihre speziellen Vor- und Nachteile. Sich für die eine oder andere Methode zu entscheiden, ist letztlich eine Frage der auf das jeweilige Kommunika­tions­ziel ausgerichteten Kommunika­tions­strategie.

(Man unterschätze nie die Kraft einfacher Botschaften!)

Zwei Medienwelten mit unterschiedlicher „Denk-“ und Arbeitsweise:

Print
contra
Web

Beispiel 01: Broschüre
24 Seiten DIN-A-4, 4c,
Klammerheftung

Beispiel 03: Website
Themenspezifische Site,
Landing-Page mit 5 Unterseiten

Sehr ähnliche Verhältnisse finden wir bei einem Vergleich der Medienwelten „Print“ und „Web“ vor.

Die Print-Publikation (siehe Beispiel 01) wird üblicherweise mit einer Seitenlayoutsoftware (z.B. Adobe InDesign, Affinity-Publisher u.a.) erstellt, die sich vorwiegend der „Klassischen Methode“ (siehe Prolog zu diesem Artikel) bedient.

Ganz anders bei Publikationen fürs Internet (siehe Beispiel 03):
Eine Website muss in HTML+CSS (+JS) „codiert“ werden, um vom Browser des Users dargestellt werden zu können. HTML+CSS (+JS) sind die drei Säulen, die Sprachen des Internets, und funktionieren nach der „IT-Methode“ (siehe Prolog zu diesem Artikel). Hiermit lassen sich zwar fast alle Layouts realisieren, einer „spontanen“ Gestaltung steht aber die vergleichsweise komplizierte IT-Technik entgegen.

Um möglichst spontan und frei gestalten zu können, fertige ich nach einem ersten, groben Skribble oft zunächst eine Art Reinlayout mit einem klassischen Layoutprogramm an.
Dieses Reinlayout wird in Hinblick auf Details und Gesamtwirkung optimiert (WYSIWYG) und mit meinem Auftraggeber abgestimmt. Erst danach wird der Entwurf in HTML+CSS (+JS) übersetzt.

Ähnlich wie bei Textverarbeitungssoftware bieten sich HTML+CSS+JS für weitere automatisierte Daten­ver­arbei­tungs­prozesse an. Leider öffnen diese Möglichkeiten auch missbräuchlicher Datenverwendung Tür und Tor (Big Brother, Datenfischer etc.).
Es scheint mir daher geboten, auf automatisierte Datenverarbeitung (z.B. auf die Einbimdung von Datenbankinformationen) so weit wie irgend möglich zu verzichten und zusätzliche Maßnahmen zu treffen, die das unerwünschte Abfischen von Daten unterbinden.

Was Sie im Einzelnen tun oder lassen sollten, um Ihre Website vor missbräuchlichem Zugriff auf Daten zu schützen, erfahren Sie in weiteren Blogartikeln dieser Webpräsenz:

Vonwegen barrierefrei

Ein besseres Internet

Keine Cookies

IT-Profiteure

Quality first.

Der Print-Bereich bedient sich vorwiegend der „Klassischen Methode“ (siehe Prolog zu diesem Artikel).

Quantity first.

Der Web-Bereich bedient sich vorwiegend der „IT-Methode“ (siehe Prolog zu diesem Artikel).

PDF: Ein beliebter Kompromiss.
Ein guter Kompromiss aus beiden Welten kann die Verwendung des Datenformats *.pdf sein: Eine Broschüre wird zunächst in kleiner Druckauflage produziert. Aus den Druckdaten lassen sich dann PDF-Dateien generieren, die sich von Ihrer Website „downloaden“ lassen.